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Ergotherapie

Was ist Ergotherapie?

Ergotherapie bedeutet übersetzt „Tat, Handeln“ – also Behandeln mittels konkreter Aktivität. Tätig sein steht in der Ergotherapie stets im Mittelpunkt, dies ist ein menschliches Grundbedürfnis. Gezielt eingesetzte Tätigkeiten haben eine therapeutische Wirkung. Die Ergotherapie basiert auf einer ganzheitlich ausgerichteten, medizinischen Behandlung, die psychologische, pädagogische und soziale Gesichtspunkte mit einbezieht.
Was ist das Ziel der Ergotherapie?
Ziel der Ergotherapie ist es, mit den Patienten zusammen die größtmögliche Selbstständigkeit und Handlungsfähigkeit im Alltag zu erreichen. Es werden Beeinträchtigungen erfasst, individuelle Ziele formuliert und es werden Wege gesucht, um die bestehenden Schwierigkeiten anzugehen und zu überwinden. Ergotherapie ist die therapeutische Hilfe zur Selbsthilfe.

Wie arbeiten Ergotherapeuten?

Ergotherapeuten arbeiten über das eigenständige Tun der Patienten in Einzel- und Gruppentherapien. Sie setzen für die Behandlung verschiedene therapeutische Mittel ein:

  • Wahrnehmungs- und Bewegungsübungen
  • Handwerkliche Tätigkeiten
  • Aktivitäten des täglichen Lebens
  • Musische, spielerische und soziale Aktivitäten

Welche Arbeitsfelder deckt die Ergotherapie ab?

Neurologie, Orthopädie, Pädiatrie, Geriatrie und Psychiatrie.

Neurologie:

Unter anderem Patienten mit: Multipler Sklerose (Erkrankung des Nervensystems), Parkinson (Schüttel- und Zitterlähmung), Schädel-Hirn-Trauma, Demenzerkrankung, Alzheimer, Schlaganfall und Tumorerkrankung.

Orthopädie:

Patienten mit Verletzungen des Bewegungsapparates: Muskel-, Knochen- und Sehnenverletzungen.

Pädiatrie:

Kinder mit Konzentrations-, Wahrnehmungs- und Aufmerksamkeitsstörungen (ADS/ADHS), motorischen Defiziten, kognitiven Störungen. Oder auch geistig und körperlich Behinderte (z. B.: Kinder mit Autismus, Down-Syndrom und Zerebralparese), Lese- und Rechtschreibschwäche.

Geriatrie:

Ältere Menschen mit Alltagsschwierigkeiten: z.B. beim Essen, Laufen, im Haushalt sowie beim Anziehen und bei der Körperpflege.

Psychiatrie:

Unter anderem Menschen mit Angststörungen, Depressionen, Schizophrenie, Essstörungen und Zwangsstörungen.

Handtherapie

Unsere Hände haben durch ihre Funktion und Wahrnehmungsfähigkeit für unseren Alltag eine sehr hohe Bedeutung, weil der Mensch die meisten Tätigkeiten mit den Händen durchführt. Diese einzigartige Funktionalität, die wir jeden Tag unbewusst verwenden, wird durch die Zusammenarbeit der vorliegenden komplexen Strukturen ermöglicht. Doch schon geringfügige Verletzungen können diese Funktionalität beeinträchtigen und somit den Alltag als auch das Berufsleben einschränken.
Die Handtherapie, welche sich aus den Berufen der Physiotherapie und der Ergotherapie entwickelt hat, beschäftigt sich mit der Rehabilitation der oberen Extremität und deren Auswirkungen auf den gesamten Bewegungsapparat.

Deshalb werden die Hände nicht nur als einzelner Bereich sondern als Teil des ganzen Bewegungsapparatesbehandelt. Dazu gehört nicht nur der gesamte Arm sondern auch die Schulter sowie die Wirbelsäule, da diese großen Einfluss auf den Arm haben.
Der Handtherapeut beziehungsweise die Handtherapeutin analysiert Störungen dieser Funktionskette, um dann durch die Behandlung die vorhandenen Beeinträchtigungen zu beseitigen und nach Möglichkeit die ursprüngliche Leistungsfähigkeit der Hände wieder herzustellen oder auch um das Fortschreiten von Erkrankungen in der oberen Extremität aufzuhalten.

Die Diagnose in der Handtherapie

Der Behandlung geht stets eine umfassende Funktionsanalyse mit Befunderhebung voraus. Aus dieser Befundung und der Interpretation der Ergebnisse ergibt sich dann der zielgerichtete Behandlungsplan. Dabei wird der Patient in seiner gesamten Situation erfasst, um die vorhandenen Barrieren zu identifizieren, welche seine Lebensqualität einschränken.

Angewandte Testverfahren und Messmethoden:

  • Gelenkmessung nach der Neutral-Null-Methode (NNM, Nulldurchgangsmethode)
  • Manuelle Funktionsuntersuchung mit Bewertung des Endgefühls der Bewegung
  • Kraftmessung
  • Handfunktionstest
  • Muskelfunktionstest
  • FFbH (Funktionsfragebogen Hannover)

Wer wird behandelt?

Behandelt werden Menschen mit angeborenen, traumatischen und degenerativen Erkrankungen der oberen Extremität und deren Auswirkungen.
Dazu gehören z.B. folgende Krankheitsbilder:

  • Rheumatische Erkrankungen
  • Amputationen
  • Nervenverletzungen
  • Sehnenverletzungen
  • Sehnenscheidenentzündungen und Tendopathien
  • CRPS Typ I (Komplexes regionales Schmerzsyndrom); mit DMSO Behandlung
    früher bekannt unter den Bezeichnungen: Morbus Sudeck, sympathische Reflexdystrophie, Algodystrophie
  • Dupuytrensche Kontraktur
  • Frakturen und Luxationen
  • Verbrennungen
  • Nervenkompressionssyndrom
  • Ödeme
  • Replantationen
  • Myopathien, Muskeldystropie, Muskelatrophie, Dermatomyositis
  • Paresen des Plexus brachialis und peripherer Nerven
  • Läsionen von peripheren Nerven (z.B. Medianusläsion)
  • Entzündliche, degenerative und systemische Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis (z.B. chronische Polyarthritis, juvenile Arthritis, Arthrosen)

Behandlungsmaßnahmen in der Handtherapie

  • aktive und passive Bewegungsübungen
  • Manuelle Therapie und Weichteiltechniken
  • Übungen zur Aktivierung und Kräftigung der Muskulatur
  • Selbsthilfetraining im Bereich ATL (Aktivitäten des täglichen Lebens)
  • Koordinationstraining
  • Gelenkmobilisation
  • Narbenbehandlung
  • Dolo – Taping
  • Schröpftherapie, moxa- und Akumatbehandlung, Paraffinbäder
  • Ödem und Kontrakturprophylaxe
  • Arbeitstraining
  • Übungen zur Verbesserung von Grob- und Feinmotorik
  • Schreibtraining
  • Thermische Anwendungen (Wärme, Kälte)
  • Belastungstraining
  • Übungen zur Schulung der Sensibilität
  • Gelenkschutztraining
  • Desensibilisierung
  • Hilfsmittelberatung
  • Schienenversorgung
  • Spiegeltherapie

Grundsätzlich wird der Patient/die Patientin zum eigenmächtigen Handeln und zur selbstständigen Bewältigung des Alltags angeleitet.

Ziel der Handtherapie ist die Rehabilitation der betroffenen Hand beziehungsweise der betroffenen Hände.
Die betroffene Hand oder die betroffenen Hände sollen zum automatisierten, koordinierten und zielgerichteten Gebrauch getrimmt werden, so dass der Patient/die Patientin wieder ein möglichst hohes Maß an Lebensqualität erlangt und eine größtmögliche Selbstständigkeit in sämtlichen Bereichen des Lebens erreicht.
Darüber hinaus sollte die betroffene Person lernen, sich möglichst schonend zu bewegen. Dadurch sollen weitere Schäden bei degenerativen Erkrankungen vermieden werden.

Ziele der Behandlung:

  • Erhalt, Verbesserung und Wiederherstellung von Funktionen
  • Vermeidung von Funktionsminderung
  • Aufbau und Erhaltung der Muskulatur
  • Verbesserung der Feinmotorik, Koordination und Geschicklichkeit
  • Erhöhung der Beweglichkeit, Ausdauer und Belastbarkeit
  • Wiederherstellung von Alltagskompetenzen
  • Verbesserung und Erhalt der Selbstständigkeit
  • Desensibilisierung von Amputationsstümpfen und Narben
  • Berufliche Wiedereingliederung (z.B. Arbeitsplatzadaptation an die Defizite der betroffenen Person, Computertraining)
  • Erlernen von Gelenkschutzmaßnahmen zur Reduzierung von schmerzbedingten Reaktionen
  • Wiederherstellung des Tastsinns beziehungsweise der Sensibilität
  • Schmerzreduktion
  • Kompensation verlorengegangener Funktionen und das Erlernen von Ersatzfunktionen

Welche Symptome werden in der Ergotherapie behandelt?

  • Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen
  • Wahrnehmungsstörungen
  • Orientierungsschwierigkeiten
  • Motorische Defizite
  • Koordinations- und Gleichgewichtsschwierigkeiten
  • Eingeschränkte Handlungsplanung (Einhalten von Arbeitsschritten, vorausschauendes Denken, Selbstkontrolle)
  • Verminderte soziale Kompetenz
  • Verminderte Ausdauer (motorische und/oder Konzentration)

Wer übernimmt die Kosten für die Behandlung?

Die medizinische Grundversorgung in Deutschland beinhaltet auch die Ergotherapie. Voraussetzung dafür ist, dass der behandelnde Arzt die Ausstellung eines Rezeptes für medizinisch erforderlich hält. Die Kosten werden in der Regel von den Krankenkassen übernommen. Lediglich bei den Erwachsenen ist ein geringer Eigenanteil pro Verordnung (Rezept) zu entrichten. Sollten Sie Bedarf an weiteren Informationen haben, so können Sie uns gerne jederzeit kontaktieren oder alternativ bei Ihrer Krankenkasse anfragen.

Zusammenfassung:
Folgende Störungsbilder (alphabetisch angeordnet) können wir in der Ergotherapie im arcanum behandeln:

  • Alzheimer
  • Arthrosen
  • Bobath mit Sensorischer Integration
  • Demenz
  • Entwicklungsverzögerungen bei Kindern
  • Krankheiten der Hand
  • Multiple Sklerose
  • Sensorische Integration nach Ayres
  • Störungen des vestibulären Systems

 

Selbstverständlich führen wir auch Hausbesuche durch.

Rufen Sie uns an und vereinbaren Sie einen Termin.
Wir sind gerne für Sie da.
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